Kaffeevollautomaten

Technik der Kaffeevollautomaten

Ein Kaffeevollautomat darf getrost als kleines technisches Wunderwerk bezeichnet werden. Je nach Preisklasse und Ausstattung vereinigt er eine ganze Reihe verschiedener Funktionen in sich, die z. T. weit über das reine Brühen von Kaffee hinausgehen.

Und so unterscheidet sich ein Kaffeevollautomat schon allein durch seine wesentlich größere Vielfalt an Funktionen von einer herkömmlichen Kaffeemaschine. Doch das ist noch längst nicht alles: Auch die Zubereitung des Kaffees – also der Brühvorgang – verläuft beim Automaten ganz anders. Schauen wir uns diese Unterschiede doch einmal im Detail an:

Dass eine herkömmliche Kaffeemaschine im Handel mitunter schon zu Preisen von weniger als zehn Euro angeboten wird, hat seinen Grund: Das Gerät verfügt über eine sehr einfache (und damit billige) Technik. Die Maschine benötigt lediglich eine Heizvorrichtung zum Erwärmen des Wassers. Das heiße Wasser wird anschließend durch einen Filter geleitet, in dem sich das Kaffeepulver befindet. Hier läuft es einfach durch und kommt unten als fertiger Kaffee wieder heraus. Das Problem dabei: Das Wasser läuft relativ langsam durch den Kaffeesatz im Filter, wodurch sowohl Bitter- als auch Gerbstoffe mit in das Endprodukt gelangen können. Das heißt konkret: Je langsamer der Kaffee gebrüht wird, desto schlechter ist das Ergebnis. Die Menschen hatten sich jedoch bis vor wenigen Jahren mit dieser Tatsache abgefunden – schließlich gab es einfach kein besseres Verfahren auf dem Markt.

Doch dann kamen die Kaffeevollautomaten. Zuerst erkannte man in der Gastronomie, dass sich das Aroma des Kaffees viel besser entfalten kann, wenn das heiße Wasser unter Druck durch das Kaffeepulver gepresst wird. Daher erzeugt ein Vollautomat den nötigen Wasserdruck mit einer Pumpe und kann das Wasser dann viel schneller durch den Kaffee befördern, mit dem Ergebnis, dass der Kaffee weniger Bitter- und Gerbstoffe enthält und damit viel bekömmlicher für den Konsumenten ist. Das wichtigste ist jedoch der Geschmack: Ein Kenner bemerkt sofort den Unterschied zwischen Kaffee aus einer herkömmlichen Maschine und solchem aus einem Vollautomaten. Letzterer schmeckt aromatischer, weicher und einfach „runder“.

Dabei ist die Technik des Kaffeevollautomaten schon seit Jahrzehnten aus den Espressomaschinen in der Industrie bekannt. Komischerweise kam man erst recht spät auf die Idee, diese Technik auch zur Herstellung von normalem Kaffee und anderen Spezialitäten zu nutzen.

Soviel zum grundsätzlich Unterschied in der Herstellung von Kaffee bei herkömmlichen Kaffeemaschinen und Kaffeevollautomaten. Doch aus welchen technischen Bauteilen bzw. Baugruppen besteht ein solcher Automat nun?

Ein Kaffeevollautomat besteht aus einer Heizvorrichtung, die nach dem Prinzip eines Durchlauferhitzers funktioniert. An diese schließt sich eine Pumpe an, die den nötigen Druck erzeugt, mit dem das Wasser dann durch die Brühgruppe gepresst wird. In der Brühgruppe befindet sich auch das Kaffeepulver sowie speziell gestaltete Düsen, die für die Entfaltung des bestmöglichen Kaffeearomas zuständig sind. Somit ist die Brühgruppe sozusagen das Herzstück des gesamten Geräts, in ihr finden Wasser und Kaffee zusammen und das fertige Getränk entsteht.

Wir haben also gelernt: Es zählen sowohl der Druck, mit dem das Wasser durch das Kaffeepulver gepresst wird als auch die Zeit, die das Wasser bis zum fertigen Endprodukt braucht. Ein Faktor hängt dabei vom anderen ab. Je höher der Druck, desto weniger Zeit benötigt der Kaffee, und desto weniger Bitter- und Gerbstoffe sind in ihm enthalten. Ein perfekter Geschmack ist das Ergebnis.

Der ideale Druck beträgt ca. 7,5 bis 9 bar in der Brühgruppe. Damit sich dieser allerdings aufbauen kann, muss die Pumpe rund 15 bar erzeugen. Der Grund: Auf dem Weg durch die Leitungen bis hin zur Brühgruppe geht entsprechend viel Druck verloren.

Soviel zum „Herzen“ des Kaffeevollautomaten. Doch die Geräte haben heute auch eine Menge Zusatzfeatures zu bieten. So verfügt ein großer Teil der (zumindest hochpreisigen) Kaffeevollautomaten über ein integriertes Mahlwerk. Somit können ganze Bohnen in das Gerät eingefüllt werden, die erst direkt vor dem Brühen des Kaffees frisch gemahlen werden. Ein noch feineres Aroma ist die Folge.

Darüber hinaus verfügt nahezu jeder Kaffeevollautomat über ein System zum Aufschäumen von Milch. Der damit generierte Milchschaum kann z. B. bei Cappuccino etc. zum Einsatz kommen. Für das Aufschäumen von Milch gibt es mehrere Systeme. Bei den einfacheren, preisgünstigeren Automaten kommt in der Regel eine einfache Aufschäumdüse zur Anwendung, welche die Milch mithilfe von Wasserdampf aufschäumt. Die Milch muss dem gerät in diesem Fall jedoch meist von außen zugeführt werden. Die komfortablere Variante ist die sogenannte Cappuccino-Düse, bei der die Milch aus einem integrierten Behälter angesaugt und im Gerät zu fertigem Milchschaum verarbeitet wird.



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